Einige Bälle brauchten die Rüdiger-Jungs schon, bevor das Team im neuen System ins Rollen kam. Bei 7:8 noch im Rückstand, erhöhte die Truppe nach und nach die Schlagzahl, ging in Führung und ließ dem moralischen Gastgeber TV Altdorf bis zum 25:18 keine Luft mehr zum Atmen.
Das gleiche Bild auch im zweiten Set, dieses Mal war der TV bis 6:8 in Front, ehe Klaus Hirschmann und Andreas Kleine-König im Zuspiel gemeinsam die Zügel wieder anzogen. Unerbittlich wie schon im ersten Satz spielen die Feuchter ihre Angriffe zu Ende, bis das Schiedsgericht zum nächsten Seitenwechsel pfiff (25:17).
Aber es wäre nicht die ,,Erste“ des TSV, wenn sie sich nicht irgendwann in Sicherheit wiegen würde und zeitgleich die Konzentration verlieren würde. Und so musste die Truppe nochmal richtig fighten, um auch den dritten Set knapp und auch ein wenig glücklich mit 29:27 bei Abwehr eine Satzballs für den TV Altdorf zu holen.
So sollte es mit gestärktem Selbstvertrauen in die Partie gegen Neunkirchen am Brand gehen. Doch diese Truppe war ein ganz anderes Kaliber. Blutjung verstärkt mit ehemals höherklassiger Routine, Neunkirchen wollte in den ersten zehn Ballwechsel Bäume ausreißen, so machten sie Stimmung. Das beeindruckte den TSV durchaus, doch beim 7:11 schüttelte sich die Truppe kurz, zwei Dreierserien im Service brachten den TSV wieder ins Spiel. Ab jetzt ging es ganz eng zu mit dem besseren Ende erneut für Feucht (25:23).
,,Voll im Plan“
Diesen Schwung nahmen die Rüdiger-Jungs mit in den nächsten Set, doch bei einer 12:8-Führung stemmte sich Neunkirchen nun gegen den Rückstand – erfolgreich (12:12). Ein Spiegelbild des ersten Satzes folgte und wieder waren die Feuchter Nerven die Stabileren (25:23). Und wie so oft – auch in diesem Match verlor die Mannschaft etwas die Konzentration, als wäre eine 2:0-Führung einfach nix Gutes. Neunkirchen zeigt seine Klasse und ließ die TSVler nicht zurück in den Satz (18:25). Doch wie so oft zerfiel das TSV-Spiel nun nicht, die Mannschaft stabilisierte sich wieder, fand die richtige Mischung in Risiko und Sicherheit in den Ballwechseln. So verdiente sich die Rüdiger-Truppe auch den zweiten Sieg des Tages (25:20).
Da wollten die Brand-Männer in nichts nachstehen, nein, sie mussten irgendwie noch eins draufsetzen. Das junge Team fand etwas schwer ins Spiel gegen die DJK Allersberg, doch in beiden verlorenen Sätzen zeigten gerade die Jungen, was sie sich in der Vorbereitung erarbeitet hatten. Es war für die DJK durchaus ein hartes Stück Arbeit, die Sets zu gewinnen (25:22, 26:24). Und was diese Mannschaft mittlerweile für eine Moral besitzt, mussten die Gäste nun leidvoll ertragen.
Spielertrainer Christian Brand schaute in die Gesichter seiner Mannschaft und machte ihnen Mut: ,,Wir sind voll im Fahrplan, wir müssen immer weiterspielen“. Ein Mutmacher zur rechten Zeit, die Truppe verlor nie den Glauben an sich und setzte zu einer famosen Aufholjagd an. Beim 25:15 pfiffen die Mittelangriffe von Tom Reither dem Gegner nur so um die Ohren, die folgenden Sets waren eine Frage des Willens. 25:23 und den Tiebreak mit 15:13 – knapper geht es nicht, aber die Brand-Männer erzwangen es einfach durch ihre Präsenz am Netz.
Perfekter Start
Das es auch in den Tiebreak gehen kann, wenn man nicht 0:2 im Rückstand liegt, zeigte die Truppe im nächsten Match gegen die SG Post SV / Bayern 07 Nürnberg. Nun zeigte Nachwuchs-Zuspieler Sven Zierold sein Können, Christian Brand spielte den Backup für die neue Diagonalwaffe Stefan ,,Gutschi“ Gutschner in der Defensive. Gutschner bekannte nicht nur im Block und im Angriff Farbe, er war wohl auch der Meinung, dass wenn der Libero ein andersfarbiges Trikot tragen darf, dann hat die Diagonale zumindest das Anrecht auf eine konträre Hosenfarbe.
Einen echten Kampf lieferten die Brand-Männer der SG, doch ein weiterer 3:2-Sieg, dieses Mal etwas nervenschonender, machte den Männerstart mit vier Siegen perfekt (18:25; 25:21; 25:21; 17:25; 15:10).