Nach der neuerlichen Hiobsbotschaft vergangene Woche mit der Sprunggelenksverletzung von Michaela Richter-Hartl musste aus Feuchter Seite zum wiederholten Male eine neue Aufstellung gezaubert werden. Das Ergebnis war mal wieder eine Formation, in der die Mannschaft so noch nie auf dem Spielfeld stand. Aber es gab auch eine gute Nachricht, denn nun war Antonia Schnog offiziell als Neuzugang spielberechtigt. Bisher trainierte sie nur mit der Truppe.
Damit aber nicht genug, die TSVlerinnen wurden beim Betreten der Halle auch noch mit einer nächsten Herausforderung konfrontiert – die Halle ist weit niedriger als der Standard. Darauf muss sich ein Team sowohl in der Annahme wie auch im Zuspiel einstellen.
So stand Trainer Armin Hoefer zunächst recht gespannt an der Seitenlinie um zu beobachten, wie sich sein Team mit der neuen Aufstellung und der Hallenhöhe arrangieren wird. Doch nach einer anfänglichen Abtastphase (4:4) kamen die Feuchterinen immer besser ins Spiel und hatten um die in der Annahme überragenden Libera Claudia Kulessa und Laura Lebender die Hallenhöhe zu jeder Zeit im Griff. Regina Völkel, nominelle Mittelblockerin, durfte sich auf einer für sie neuen Position versuchen – und das machte sie mit Bravour.
Dank einer recht sicheren Spielweise fanden die Gäste schnell ihren Rhythmus, Röttingen hingegen schien im Aufschlag und mit der Hallenhöhe eher Probleme zu haben. So setzte sich Feucht schnell etwas ab (20:14), wobei Eva Kossack alle Angreiferinnen aus der starken Defensive heraus ins Angriffsspiel einbauen konnte. Der folgende Satzgewinn (25:16) brachte aber noch nicht die nötige Sicherheit, erstmal bauten die Feuchterinnen nun zu viele Eigenfehler in gute Angriffsaktionen. ,,Wir haben gut gespielt, aber im Abschluss waren wir nicht konzentriert genug – damit haben wir Röttingen zunächst im Satz gehalten“, konsternierte Hoefer.
Doch eine kleine Umstellung brachte wieder mehr Spielkontrolle, Britta Linger hatte bis dahin wacker gekämpft, aber die Woche komplett ohne Training war ihr dann doch nach und nach anzumerken. Bis 13:14 war der Durchgang offen, ehe Laura Lebender mit glänzenden Aufschlägen für die Vorentscheidung sorgte (20:14). Anschließend ließ Feucht nichts mehr anbrennen und spielte sich in der nächsten, neuen Formation weiter ein (25:21).
Auch Isabel Muswieck war angeschlagen in das Match gegangen und der TSV wollte deshalb unbedingt konsequent durchziehen. Sie setzte zwar wie so oft einige krachende Duftmarken, doch mit ihrer Kraft sollte möglichst gut haugehalten werden. Es war wie die letzten Male ihre Schwester Larissa Muswieck, die mit vielen klugen wie wuchtigen Schlägen entlastete. Mit viel Dampf setzte sich der TSV Feucht mit 7:1 ab, um nochmals etwas eingebremst zu werden (9:8). Dann aber war vor allem das druckvolle Aufschlagspiel für die Gastgeberinnen nicht mehr zu kontrollieren.
Serienweise zischten Fehlannahmen durch die Halle, bis die Gäste den abschließenden Set klar mit 25:13 für sich entscheiden konnten.
,,Es war wie schon die letzten Wochen sehr konzentriert und sicher – wir haben nicht spektakulär sondern effektiv gespielt. Das war auch wieder unsere Hauptaufgabe, denn wir haben nebenbei aktuell so einige Verletzungsprobleme zu überbrücken.“ Trainer Armin Hoefer wird nun die nächsten zwei Wochen versuchen, sein Team für das Heimspiel gegen die 1 und 2 der Tabelle zu präparieren.