Die Antwort auf die Frage ist zweigeteilt. Eine indiskutable Schiedsrichterleistung der TSG Weisendorf mit insgesamt sieben klaren Fehlentscheidungen gegen die Heimmannschaft führte dazu, dass diese sich mehr auf den Schiedsrichter als auf ihr eigentliches Spiel konzentrierten. Das Problem begann bereits im ersten Satz, den die Feuchter bis zum 8:8 offen gestalten konnten, als das Schiedsgericht zwei deutlich übertretene Rückraumangriffe und zwei Aufstellungsfehler der Neunkirchner nicht ahndete. Auch die Versuche von Coach Andreas Sachs mit zwei Auszeiten wieder Ruhe in die eigenen Aktionen zu bringen, führte nicht zum gewünschten Erfolg. Der Satz ging mit 25:20 an die Gäste. Im zweiten Satz gelang es den TSVlern gleich zu Beginn mit zwei Punkten in Führung zu gehen und diese bis zum 23:20 zu verteidigen.
Genau an dieser Stelle zeigte sich nun das zweite Manko, die hohe Fehlquote beim eigenen Aufschlag. Ein Servicegeschenk und zwei gute Aktionen bescherten Neunkirchen den Ausgleich und schließlich den ersten Satzball. Bis zum 26:27 gelang es vor allem über Andreas Ketterer im Angriff immer wieder den drohenden Satzverlust abzuwenden, ehe ein Annahmefehler den Set beendete.
Der dritte Satz war dann der Durchgang der Gastgeber. Der TSV Feucht erarbeitete sich eine 10:6 Führung, die sie bis zum 25:20 Satzgewinn nicht wieder hergaben. Nun wollten es die Feuchter wissen. Der vierte Set war ein offener Schlagabtausch bis zum 20:20 mit leichten Vorteilen für Neunkirchen. Leider folgten bei eigener Annahme fünf Fehler in Folge, so dass die Partie wie eine zerplatzte Seifenblase plötzlich zu Ende war.
Ganz anders lief die Partie gegen die TSG Weisendorf. Die Feuchter fanden von Beginn an in ihr Spiel und brachten mit druckvollen Aufschlägen die Weisendorfer Annahme immer wieder in große Schwierigkeiten. Die ersten beiden Sätze gingen mit 25:17 und 25:19 ohne Chance für Weisendorf an der TSV. Im dritten Durchgang kam Andras Sachs für den schon etwas müde wirkenden Klaus Hirschmann aufs Spielfeld. Die Gastgeber waren scheinbar der Ansicht, dass der dritte Durchgang ein lockerer Spaziergang werden würde. Weit gefehlt! Die Weisendorfer konnten den Feuchter Außenangriff in der Diagonalabwehr immer besser entschärfen und im Gegenzug ihre Außenangreifer einsetzen, der vom Block einfach nicht in den Griff zu bekommen war. Auch zwei Auszeiten und die taktische Einwechslung von Klaus Hirschmann für den fehlerfrei spielenden Andi Sachs, konnten den 27:29 Satzverlust nicht mehr verhindern.
Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch starten die Feuchter in den folgenden Set, der mit 16 Minuten der Schnellste des gesamten Spieltages werden sollte. Mit druckvollen Aufschlägen, tollen Einerblocks und einem glänzend aufgelegten David Makari auf der Außenposition wurden die Weisendorfer mit 25:13 in die Schranken gewiesen.
Die Feuchter feierten die drei Punkte mit der Gewissheit, dass mit der heute vorhandenen Einstellung nie aufgeben zu wollen und mehr Konzentration auf das Wesentliche die doppelte Ausbeute möglich gewesen wäre.