Völlig ausgetickt sind die TSV-Mini-Winners, die als U12 beim Sichtungsturnier gegen die Zweite des TSV Ansbach einen sensationellen 2:0-Sieg einführen und auch gegen den Top-Favoriten TSV Ansbach 1 eine gute Partie zeigten.
Als Trainer Hirschmann am Samstagmorgen die krankheitsbedingte Absage von Stammzuspieler Andreas Kleine-König erhielt, musste schnell umdisponiert und ein Plan B aus dem Hut gezaubert werden, der auf jeden Fall für Überraschungen sorgen sollte. Zum Glück standen an diesem Spieltag Sebastian Nebe und Tobias Wolfsteiner zur Verfügung, letzteren hat es vorübergehend berufsbedingt nach Liechtenstein verschlagen.
Bereits im ersten Spiel der Saison traf man im Lokalderby auf den TSV Ochenbruck. Trainer Klaus Hirschmann setzte im ersten Satz auf Stammlibero Tobias Wolfsteiner im Zuspiel und auf den leicht angeschlagenen Andreas Sachs als Libero. Gleich zu Beginn legten die Ochenbrucker eine knappe Führung vor, die die Feuchter erst zum 15:15 ausgleichen konnten. Die Ochis konterten mit druckvollen Aufschlägen und zwangen die Feuchter Annahme immer wieder zu Fehlern, die den eigenen Zuspieler Wolfsteiner arg in Bedrängnis brachten. Der Satz ging mit 18:25 verdient an die Ochenbrucker. Trotz aufmunternder Ansprache in der Satzpause fand die Feuchter Annahme einfach nicht zur gewohnten Stabilität.
Der zweite Satz begann so wie der erste geendet hatte. Unsicherheiten im ersten Pass und wenig druckvolle eigene Aufschläge brachten die Feuchter gleich wieder ins Hintertreffen. Zu allem Unglück kam nun hinzu, dass Libero Andreas Sachs immer mehr durch seine Rückenverletzung gehandicapt war und schließlich nicht mehr für die Mittelblocker in der hinteren Reihe eingesetzt werden konnte. Auch die zwischenzeitliche Einwechslung von Klaus Hirschmann für Tobias Wolfsteiner im Zuspiel führte nicht zu einer positiven Veränderung, so dass Feucht den Satz mit 12:25 regelrecht verschenkte. Zur Verstärkung der Annahme brauchte nun Trainer Klaus Hirschmann für Andreas Sachs Tobias Wolfsteiner als neuen Libero. Die erhoffte Wirkung trat ein, die Defensive stabilisierte sich und es gelang den TSVlern nun ihrerseits den Ochenbruckern ihr druckvolles Aufschlags- und Angriffsspiel aufzwingen. So gelang es Hirschmann im Zuspiel vor allem den an diesem Tag hervorragend aufgelegten David Makari im Außenangriff, Heiko Bobrich auf der Diagonalposition und Corbinian Flegler in der Mitte immer besser in Szene zu setzen. Der Lohn war eine komfortable 12:4 Satzführung. Auch die verletzungsbedingte zehnminütige Spielunterbrechung, der Ochenbrucker Zuspieler Martin Steinmill hatte sich bei einer Aktion am Netz das Knie verdreht, brachte die Feuchter nicht außer Tritt, so dass der Satz mit 25:13 klar gewonnen wurde. Der vierte Satz fügte sich zunächst nahtlos an den dritten an, bei dem sich die Heimmannschaft schnell einen komfortablen 20:8 Vorsprung herausarbeite. Der Dramaturgie eines klassischen Derbys folgend kehrte bei den Feuchtern nun leider der Schlendrian ein. Ungenauigkeiten in der Annahme und unnötige Fehler im Angriff brachten die Ochenbrucker wieder ins Spiel. Der vierte Satz ging zwar immer noch deutlich mit 25:18 an Feucht, aber das erstarkte Selbstvertrauen der Ochenbrucker sollte Folgen im Tie-Break haben. Die Ochis starten den 5. Satz furios mit druckvollen Flatteraufschlägen, welche die Feuchter Annahme einfach nicht unter Kontrolle brachte. Auch zwei Auszeiten bei 0:3 und 1:7 bewirkten zunächst keine positive Veränderung – man lag mit 4:11 beinahe aussichtslos zurück. Zwei gelungene Angriffe und zwei Aufschlagserien von Sebastian Nebe und Andreas Ketterer zum 12:14 ließen noch einmal Hoffnung aufkeimen, ehe ein Fehleraufschlag das Spiel zugunsten der Ochis beendete.
Im zweiten Match des Tages trafen die Feuchter auf den bis dato unbekannten Gegner TSV Ebermannstadt, der mit 3:0 besiegt werden konnte. Die Hirschmänner starteten erneut mit einer etwas holprigen Annahme in die Partie und lag schnell mit 3:7 im Rückstand. Mit viel Kampfgeist gelang es der Truppe sich auf 11:12 heranzuarbeiten ehe David Makari mit einer starken Serie von Winneraufschlägen die Feuchter auf 20:12 in Führung schoss. Den Ebermannstädter gelang es sich auf 23:20 heranzuarbeiten ehe Corbinian Flegler erneut mit einem Ass und einem guten Aufschlag zum 25:20 punkten konnte. Im zweiten Set lieferten sich die die beiden Mannschaften ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei dem die Feuchter sogar 18:20 und 21:23 zurück lagen. Nun war es an der Reihe von Heiko Bobrich die Ebermannstädter mit seinen Aufschlägen zu Fehlern zu zwingen und damit die Entscheidung des Satz für Feucht herbeizuführen (25:23). Im dritten Satz war dann der Widerstand der Ebermannstädter gebrochen. Feucht ging zu Beginn an komfortabel in Führung und gab diese bis zum Endstand von 25:19 nicht wieder ab.
Auf die Frage ob Trainer Hirschmann mit dem Spieltag zufrieden sei meinte dieser:
„Im Großen und Ganzen ja, nach dem 0:2 Satzrückstand gegen Ochenbruck muss man das Erreichen des Tie-Break als Punktgewinn werten, auch wenn mehr drin gewesen wäre. Gut gefallen hat mir die Moral nie aufgeben zu wollen und auch in knappen Sätzen eine Schippe drauflegen zu können. Außerdem kenne ich nun das Trainingsprogramm der nächsten Wochen: Annahme, Annahme, Dankeball.“
Und die TSV-Mini-Winners? Die U12 wollte Spielerfahrung und vielleicht ein wenig Lehrgeld sammeln im 3 gegen 3 und meldete dazu beim U13-Sichtungsturnier in Schwaig. Dass es dann nur drei Teams sein sollten und die Gegner beide TSV Ansbach hießen, ließ das ein oder andere Herz der jungen Feuchterinnen fast in die Hose rutschen. Denn in Ansbach spricht man in Sachen Nachwuchsarbeit ab Bayernauswahl aufwärts. Zunächst jedoch duellierten sich die Ansbacherinnen mit Blick auf den Verbandstrainer, ehe die jungen Feuchterinnen mit dem Ziel voller Einsatz und Spaß am Spiel andere Prioritäten setzten.
Im ersten Satz gegen Ansbach 1 zogen sich die im Schnitt gut einen Kopf kleineren TSV-Mini-Winners aus Feucht trotzdem sehr gut aus der Affäre, um im zweiten Set sogar für Unruhe auf Seite des Favoriten zu sorgen. Denn mit viel Einsatz und tollen Spielzügen lagen die kleinen TSVlerinnen sogar bis zum letzten Satzdrittel in Führung. Und im zweiten Match beschenkte sich das Team mit einem sauberen 2:0-Sieg, der im Anschluss frenetisch von der Mannschaft abgefeiert wurde. Das sah schon richtig gut aus, was folgende Feuchter Mädels auf das Parkett gezaubert hatten. Jule Rieger, Verena Genau, Chiara La Tona, Ronja Wissel, Nina Hoefer.