Die Bezirksligafrauen um Spielführerin Amely Groner hatten den Spieltag in der Theorie akribisch und mit pfiffigen Ideen vorbereitet. Kerstin Barth, sicherlich noch bekannt unter dem Namen Klitzing als langjährige Zuspielerin bis in die Bayernliga, feierte nach vielen Jahren ihr Debut. Damit sollte Amely Groner im Zuspiel endlich die ersehnte Entlastung bekommen. Weiter sollte Nadja Hoefer im Mittelblock und Trainer Armin Hoefer zumindest im ersten Spiel unterstützen, damit Ariane Müller und Regina Völkel die Chance bekommen würden, fehlendes Training im ersten Spiel aufzuholen. Nachdem klar war, dass beide Hoefers spätestens zum zweiten Spiel nicht mehr zur Verfügung stehen würden, wurde mit Michi Tuchscherer ein zweitligaerfahrener Spieler als Coach engagiert.
Soviel zur Theorie. Die Gastgeberinnen vom SC Egloffstein spielten auf, als würden sie um den Aufstieg und nicht gegen den Abstieg kämpfen. Sie zeigten vor ihren Heimzuschauern, was in ihnen steckt und Bad Windsheim, immerhin Vierter und zuletzt überzeugender Feucht-Besieger musste das leidvoll ertragen. Die Eröffnungspartie gewann nicht nur verdient der Außenseiter, die Partie sprengte damit auch gleich den theoretischen Zeitplan des TSV.
Armin Hoefer warnte sein Team vor zwei schweren Spielen, seine Truppe versuchte auch entsprechend ans Werk zu gehen, doch die Gastgeberinnen nahmen den Schwung aus dem ersten Überraschungscoup mit. Auch der zweite Favorit biss sich an Egloffstein zunächst die Zähne aus. Taktisch zu ungestüm und noch zu schwach im eigenen Aufschlag- und Annahmespiel gaben die TSVlerinnen den ersten Set ab (24:26). Anschließend schien sich das Team gefangen zu haben und konterte mit einem überzeugenden 25:13. Aber wie am letzten Spieltag brachte das nicht die nötige Sicherheit, denn der Faden riss sofort wieder (16:25). Damit war die Zeit für die Hoefers abgelaufen – Michi Tuchscherer übernahm und ging mit der Truppe mutig eine Nervenschlacht an.
Ab dem vierten Satz übernahm Amely Groner das Zuspiel von Kerstin Barth, die ein gutes Debut gab und vor allem Ingrid Schuster zeigte sich im Angriff durchschlagskräftig und nervenstark. Zunächst revanchierte sich der TSV für den ersten Satz, sicherte sich mit einem 26:24 den Tiebreak um diesen mit einem wahren Ritt auf der Rasierklinge mit 19:17 zu gewinnen.
Stolz sollte die Truppe genau auf diesen Sieg sein, denn endlich gelang ein Erfolg in einem umkämpften Match. Allerdings ging die Rechnung mit dem Kraft sparen für die zweite Partei nicht wirklich auf.
Nun wollten sich die Feuchterinnen gegen Bad Windsheim revanchieren, die den TSV am vergangenen Wochenende verdient mit 3:1 besiegt hatten und zunächst lief es wie am Schnürchen. Stark in Aufschlag und Annahme sowie mit einem überzeugenden Mittelangriff holten sich die TSVlerinnen den ersten Durchgang mit 25:12, um postwendend wieder in eine leichte Lethargie zu verfallen. Man merkte, dem Team gingen so langsam die Körner aus (19:25). In den folgenden beiden Sätzen war es dann ein Kampf mit offenem Visier auf beiden Seiten, Die Spielführerin von Bad Windsheim spielte reihenweise mit der Feuchter Defensive Katz und Maus, der TSV konterte mutig und setzte mit starkem Aufschlagspiel, hier überzeuge besonders Ramona Offergeld, seine Nadelstiche. Antje Santowski war es schließlich, die endlich einige dieser Angriffe entschärfte. Es waren viele Kleinigkeiten, die am Ende den knappen Vorsprung sicherstellten, vor allem war es aber ein starker Kampf gegen die eigenen Nerven (25:22; 25:21). Mit diesen beiden Siegen bleiben die Feuchterinnen weiter im Rennen um den Relegationsplatz und haben am nächsten Wochenende das nächste Endspiel gegen die VG Baiersdorf / Marloffstein vor der Brust. Doch auch die zweite Partie gegen den Gastgeber aus Rednitzhembach darf das Team keinesfalls unterschätzen. Es darf weiterhin kein einziger Patzer mehr passieren in den verbleibenden vier Partien.