Der nervliche Zustand der TSVlerinnen war schnell durchschaut, nach einer 3:0-Führung entschied die Ex-Feuchterin Henriette Tischer mit einer Aufschlagserie zum 12:3 den ersten Set allein. Der TSV versuchte, sich in die Partie zu fighten, nahm sich aber allzu oft postwendend mit schlimmen Eigenfehlern selbst den Wind aus den Segeln. Das Experiment mit zwei Libera sah auf dem Reißbrett gut aus, scheiterte aber in der Praxis. Mit 16:25 ging der erste Set weg, doch der TSV konterte stark zum 1:1-Satzausgleich (25:18).
Die Partie ging im dritten Set wohl schon in die entscheidende Phase, denn der TSV bekam seine Nerven nie richtig in den Griff und war im Außenangriff über die Vier nicht zwingend genug. Trotzdem gelang es, sich mit 16:14 in Führung zu bringen, doch vier zum Teil nicht nur zweifelhafte Entscheidungen brachen den Feuchterrinnen wohl das Genick. So holte sich der VfL Nürnberg den Durchgang noch mit 25:20.
Die Gastgeberinnen nahmen den Schwung mit in den letzten Set, gingen mit 4:1 in Führung, der TSV bäumte sich ein letztes Mal auf, musste sich aber ab dem 12:12 dem druckvolleren und vor allem sichereren Spiel des VfL geschlagen geben (20:25).
,,Es war ein verdienter Sieg für den VfL, nur das Zustandekommen im dritten Satz hatte einen faden Beigeschmack“, resümierte TSV Trainer Armin Hoefer. Doch irgendwie lag im Verlauf eine Gerechtigkeit, hatte doch am Vortag das Schiedsgericht den VfL um zwei Punkte gegen Hammelburg gebracht (14:16 im Tiebreak).
Doch Gerechtigkeit nimmt manchmal einen Umweg, der VfL hätte zwei Siege verdient gehabt, hielt aber Dank der 2:3-Niederlage der Hammelburgerinnen in Regenstauf den Vorsprung.
Der TSV hat trotz großen Kampfes gesehen, wo es dem Team noch fehlt, gibt aber dem Kampf um Platz zwei noch nicht auf.