Dass die Lage prekär war, stand für die TSVler bereits vor dem ersten Ballwechsel fest. Doch es kam noch schlimmer. Nicht nur, dass das Team diesem Tag sportlich auch mit dem Letzten nicht mitkonnte, verschlimmerte sich die Verletzenmisere weiter.
Vom Start weg fehlten in dieser Formation die Durchschlagkraft sowie die Konstanz im Spiel. Und wenn einige gute Aktionen gelangen, beendete die Truppe diese Phase nur zu oft mit einem Eigenfehler. So war es nicht verwunderlich, dass es auch gegen den Tabellenletzten VfL Nürnberg II beim klaren 0:3 (19:25; 22:25; 18:25) nicht reichte. Und um die Situation noch zu verschlimmern, verletzte sich David Makari erneut und musste früh ausscheiden.
Aber die Situation war auch extrem schwierig für die Mannschaft, denn eine Formation, wie sie aufgrund der Ausfälle sich normal kaum auf dem Spielfeld finden würde, hatte neben einer großen sportlichen auch eine nervliche Herausforderung zu stemmen, der sie aktuell so noch nicht gewachsen war.
Doch damit nicht genug, in der folgenden Partie gegen den Zweiten VC Eltmann wurde es zur Katastrophe. Weitere zwei Verletzte in Person von Zuspieler Michael Schleicher und Mittelblocker Florian Spachtholz füllten das Lazarett weiter – die verbliebenen sechs gesunden Spieler inklusive Verstärkung aus der zweiten Mannschaft mussten eine schmerzhafte 0:3-Niederlage in nur 49 Minuten über sich ergehen lassen. Dabei sprechen die Satzergebnisse Bände (6:25; 13:25; 18:25).
Damit steht die Mannschaft drei Spieltage vor Saisonende nur noch Millimeter vor dem Abgrund Bezirksklasse.
Ganz anders präsentierten sich die Vögerl-Mädels, die als Aufsteiger bisher an jedem Spieltag immer eine Partie gewinnen konnten. Doch dieses Mal sollte es endlich klappen mit zwei Erfolgen und damit der vielleicht vorentscheidende Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht werden.
Und prompt begannen die TSVlerinnen konzentriert und mit viel Schwung gegen die Gastgeberinnen vom TV 48 Erlangen. Dank einer im Angriff hervorragend aufgelegten Jenny Rebhan ging der Satz völlig verdient an Feucht (25:16). Doch das ging scheinbar zu einfach, denn postwendend verabschiedete sich zunächst die Konzentration, dann auch noch der Block und der TV glich aus (20:25).
Ein Wachrüttler, wie ihn die Vögerl-Mädels benötigten. Wiedererstarkt über eine hervorragende Defensive, hier zeichnete sich Theresa Rubin aus, ging der TSV schnell mit 22:11 in Führung, um am Ende mit einem kleinen aber heftigen „Annahme-Einbrecher“ wieder mit 2:1-Sätzen in Führung zu gehen (25:17).
Doch Erlangen gab sich noch nicht geschlagen, fertigte den TSV mit 11:25 zum Satzausgleich ab. Es war an der Zeit, das Kämpferherz auszupacken, denn das Ziel zwei Siege zu erringen hatten alle vor Augen. Weniger spielerisch, dafür aber überzeugend kämpfend holte sich die Truppe den Tiebreak (15:11).
Wer glaubte, seine Ration Nervenkitzel damit an diesem Tage seitens der TSVlerinnen bekommen zu haben, sah sich getäuscht. Auch das folgende Match gegen Bayern 07 Nürnberg, die man eine Woche zuvor bereits einmal im Tiebreak bezwingen konnte, sollte erneut über die volle Distanz gehen.
Beide Mannschaften wechselten sich in Sachen druckvolles Spiel und Fehlerteufel ab, es war unschwer zu erkennen, das sich Bayern 07 für die 2:3-Niederlage nach 4 Matchbällen revanchieren wollte.
Nach 22:25, 25:20, 25:11 und 17:25 ging es erneut in das Nervenspiel Tiebreak und wie in der Vorwoche war dieser geprägt von extrem langen und umkämpften Ballwechseln. Keinem Team gelang es sich entscheidend abzusetzen, die Feuchterinnen zeichneten sich vor allem dadurch aus, immer wieder schon verloren geglaubte Bälle abzuwehren.
Das Drehbuch meinte es gut mit dem TSV und es war wie im Hinspiel erneut Tina Stöcker, die beim Stande von 14:12 zum Service schritt und mit einem Ass den ersten Doppelpack der Bezirksklasse einzufahren.