Am vergangenen Samstag trafen sich die sechs besten bayerischen Volleyball-Teams der Altersklasse U18w in der Zeidlerhalle in Feucht.
Die TSV-Mädels traten als amtierender Nordbayerischer Meister an neben dem TV Mömlingen und den für Regenstauf kurzfristig nachgerückten N.H. Young Volleys.
Aus dem Süden kamen die hochkarätig besetzten Teams aus den Volleyball-Hochburgen Straubing und Lohhof sowie die Top-Favoriten der Roten Raben Vilsbiburg.
Die Rahmenbedingungen für ein derartiges Großereignis hätten dank des Orga-Teams um Wettkampfleiter Andy Förtsch nicht besser sein können.
Bereits am Vorabend wurde bis spät in die Nacht die Zeidlerhalle flott gemacht incl. aufwändiger Technik-Installation für die Live-Übertragung. Ohne das umfangreiche Helferteam und die Technik Freaks Andreas Sachs und Stephan Lehmphul wäre das nicht möglich gewesen.
Über den online-streaming-Dienst Twitch konnten auch die daheim gebliebenen das Turnier auf zwei Spielfeldern verfolgen, erstmalig auch mit Live-Kommentatoren wie bei den Bundesliga-Spielen. Herzlichen Dank dafür an Tim Hamann und Jan Dietrich.
Neben den zahlreichen Fans in der Zeidlerhalle waren über den Tag mehr als 500 online-Zuschauer dabei und konnten so Volleyball auf Top-Niveau genießen.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Jörg Kotzur und TSV-Vorstand Klaus Schoderer ging es dann endlich los, die Mädels waren schließlich heiß auf die Battles mit den besten Volleyball-Teams Bayerns.
Im ersten Gruppenspiel gegen die N.H. Young Volleys musste gleich zu Beginn ein Sieg her um die Chance auf das Halbfinale zu wahren. Am Anfang taten sich die TSV-Mädels noch etwas schwer. Zu viele Eigenfehler ließen den Gegner immer wieder rankommen. Mitte des ersten Satzes übernahm die Truppe von Headcoach Armin Hoefer dann aber zunehmend die Kontrolle und konnte schließlich das Match mit 25:18 und 25:14 klar für sich entscheiden.
Nach kurzer Pause wartete der erste harte Brocken mit dem späteren Finalisten FTSV Straubing. Hier war das Spielniveau schon deutlich höher, die Mädels konnten aber das Spiel lange offenhalten. Nach 10:10 zog Straubing durch druckvolle Angriffe über die Außenpositionen auf 21:10 davon. Dann konterten die Feuchterinnen ihrerseits mit einer starken Aufschlagserie und kamen nochmal auf 18:21 heran. Es folgten packende Ballwechsel, die Mädels verlangtem dem Gegner alles ab, am Ende ging der erste Satz schließlich denkbar knapp mit 23:25 an Straubing.
Auch im zweiten Satz konnten die Zuschauer spektakuläre Ballwechsel bewundern, die TSV-Truppe lief aber über den ganzen Satz immer einem 3-5 Punkte-Rückstand hinterher. Am Ende ging der zweite Set mit 19:25 verdient an das Nachwuchsteam des Bundesliga-Stützpunktes Straubing.
Als Gruppenzweiter der Gruppe A hatte das TSV-Team das selbst gesteckte Ziel Halbfinale erreicht. Hier wartete mit dem Erstplatzierten der Gruppe B der Top-Favorit Vilsbiburg. Die Mannschaft der Roten Raben war gespickt mit „Baum-langen“ Auswahlspielerinnen, die zum Großteil bereits regelmäßig in der 2. Bundesliga spielen.
Wer dachte, die „TSV-Miniwinners“ würden sich hier abschießen lassen, wurde aber gründlich enttäuscht und die Fans staunten nicht schlecht. So konnten die Mädels im ersten Satz die Roten Raben mit großem Kampfgeist in Schach halten und bis zum 10:11 das Spiel sogar offen gestalten. Dann kam aber die gegnerische Angriffsmaschinerie ins Rollen. Gegen die extrem starken Angriffe über außen, Mitte und Diagonal konnten der Feuchter Block und die Abwehr physisch nichts entgegensetzen und so schlugen die Bälle immer wieder donnernd im Feuchter Feld ein. Am Ende stand ein respektables Ergebnis mit 16:25 und 15:25.
Im „Kleinen Finale“ um Platz drei gegen die Truppe aus der Volleyball-Hochburg Lohhof folgte ein Leckerbissen für alle Volleyball-Fans.
Im ersten Satz zogen die Lohhoferinnen mit sauber zu Ende gespielten Spielzügen rasch davon. Trainer Hoefer versuchte mit zwei Auszeiten neue Impulse zu geben. Die Mädels kamen auch nochmal etwas heran, mussten aber am Ende den ersten Satz mit 21:25 abschreiben.
Die Coach-Ansprache in der Satzpause war klar: Mehr Mut, Tempo, Kampfgeist und vor allem Lautstärke musste auf den Platz.
So legten die Mädels dann auch im zweiten Satz los, warfen sich in jeden Ball, verbesserten die Blockarbeit, zogen ihre Angriffe mutig durch und gingen mit 10:8 in Führung. Die Lohhoferinnen ließen sich ebenfalls nicht lumpen, und so ging es munter hin und her (15:17, 19:18). Beim Spielstand 21:21 nutzten die Mädels eine Auszeit um sich nochmal richtig zu fokussieren. In einer packenden Schlussphase des Satzes verwandelte der TSV dann den zweiten Satzball zum 26:24.
Jetzt war der Team-Spirit der „TSV-Miniwinners“ wieder voll da und die Spielerinnen feuerten sich gegenseitig lautstark an.
Im Tiebreak gingen erst die Gegnerinnen in Führung, die TSV-Mädels konterten aber ihrerseits und wechselten schließlich mit einer knappen 8:7-Führung die Seiten.
Jetzt kochte die Zeidlerhalle und auch die zahlreichen heimischen Fans gaben alles.
Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven und an Dramatik nicht zu überbieten. Bei 14:13 vergaben die Feuchter Mädels den ersten Matchball, Lohhof hielt stark dagegen.
In der Folge warf das Hoefer-Team die letzten Körner in die Waagschale, wehrte sage und schreibe 4 Matchbälle ab, und verwandelte schließlich unter dem tosenden Jubel der Fans seinerseits den zweiten Matchball zum 20:18.
Jubelnd, erschöpft und ausgepumpt fielen sich die Spielerinnen in die Arme und durften bei der späteren Siegerehrung verdient die Bronze-Medaille in Empfang nehmen.
Beim spannenden Finale Vilsbiburg gegen Straubing konnten die Zuschauer dann nochmal Volleyball auf Top-Niveau bewundern. Am Ende holten sich die Roten Raben verdient die Meister-Krone (25:21, 25:23).